this post was submitted on 20 Mar 2024
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[–] [email protected] 20 points 7 months ago (3 children)

Vollbild hat mit mehreren Betroffenen gesprochen, die nach intensiver Meditation schwere psychische Probleme entwickelt haben und in einer Klinik behandelt werden mussten. Ein 26-jähriger Student aus Wiesbaden schildert, dass er nach intensiven Meditationen mit einer App Panikattacken entwickelte und in einer Klinik behandelt werden musste. Eine 28-jährige Promotionsstudentin aus Düsseldorf berichtet, dass sie nach einem intensiven Retreat Wahnvorstellungen entwickelte und zum stationären Aufenthalt in eine Klinik gegangen ist.

Diese Probleme hätten aber auch ohne Meditation oder unabhängig von dieser auftreten können. Mir wird aus dem Artikel nicht deutlich, dass Meditation wirklich der Auslöser für die Probleme gewesen ist.

[–] [email protected] 19 points 7 months ago

Es wird hier wohl ähnlich zu psychedelischen Substanzen sein. Für sich sind diese relativ ungefährlich, insofern keine Prädisposition für psychische Probleme besteht. Der ausgelöste Zustand (der angeblich zwischen beidem - also Meditation und Konsum psychedelischer Substanzen - sehr ähnlich ist) kann dann dafür sorgen, dass die Veranlagung plötzlich ausbricht.

So jedenfalls meine ohne Fakten untermauerte These.

[–] [email protected] 5 points 7 months ago

Der Punkt hier ist ein anderer: Im Artikel ist ja eine recht gruselige Statistik enthalten, die zeigt, dass solche Nebenwirkungen häufiger auftauchen:

Die US-amerikanische Psychologin Willoughby Britton von der Brown University konnte in einer zehnjährigen Langzeitstudie nachweisen, dass etwa jeder zehnte Meditierende Nebenwirkungen entwickelt, die ihn im Alltag stark einschränken. Angst, traumatische Flashbacks und Hypersensibilität sind laut Britton die häufigsten Nebenwirkungen von Meditation. Auf unerwünschte Nebenwirkungen von Meditation weisen auch deutsche Untersuchungen hin: Eine Studie einer Arbeitsgruppe der Charité Berlin stellte anhand von 1.397 meditierenden Probanden fest, dass insgesamt 22 Prozent unerwünschte Effekte hatten. Davon wurden rund neun Prozent als mild und temporär eingestuft, während immerhin 13 Prozent moderate bis extreme gegenteilige Effekte hatten, die eine Behandlung notwendig machten, andauernd waren oder sogar Krankenhausaufenthalte erforderten.

Gleichzeitig wird dir Meditation und Achtsamkeit wirklich überall empfohlen. Selbst in meinem Firmennewsletter wurde das schon als Mittel gegen Stress empfohlen und wenn du mit entsprechenden Problemen googlest, findest du ganz viele Empfehlungen, auch von Krankenkassen, aber auch von irgendwelchen Influencern und so weiter. Aber du findest halt null Hinweise auf die möglichen Nebenwirkungen und das ist ein Problem. Völlig egal, ob die Probleme unabhängig auftreten hätten können - unsere Gesellschaft empfiehlt das allen, die nicht bei 3 auf den Bäumen sind, verschweigt aber mögliche Nebenwirkungen.

[–] [email protected] 1 points 7 months ago

Möglich. Der Mangel an Beratungsangeboten und Warnhinweisen sowie die mangelhafte Ausbildung des Trainers, wenn man das ganze in einem Kurs macht, sind unabhängig davon ein Problem.

[–] [email protected] 7 points 7 months ago

Ist hald schon auch irgendwie wieder common sense und ein problem von peer pressure. Wenn man z.b. Extrem angespannt ist und innerliche Unruhen hat, dann meditiert, können 5 Minuten gut sein und länger wird direkt zur folter. Wenn man dann auf so einem Retreat in gruppen meditiert und man nicht die Freiheit oder kraft hat sich dieser Situation zu entziehen, wundert es mich nicht das so etwas passieren kann. In psychosomatischen kliniken wird auch meditiert, aber geführt und vor allem kann man immer raus und es wird geklärt wenn irgendwas aufkommt.

[–] [email protected] 2 points 7 months ago

Meine Therapeutin hat schon vor einigen Jahren gesagt, dass sie bei traumatischen Ereignissen in der Vergangenheit eher von Meditation abraten würde und zu Yoga, Pilates oder progressiver Muskelentspannung raten würde. Meditation kann da ganz schnell zu (emotionalen) Flashbacks führen.

Da traumatische Erlebnisse gerne auch mal sehr gründlich verdrängt werden können, kann ich mir gut vorstellen, dass Meditation solche Auswirkungen haben kann.

[–] [email protected] 1 points 7 months ago* (last edited 7 months ago)

Der Videotitel ist etwas clickbaity. Es wird später gesagt, dass das Problem eher Leute mit psychischen Vorerkrankungen betrifft. Der Hauptkritikpunkt ist, dass zb Apps oder Retreats das nicht anerkennen und solche Menschen einfach dem Schicksal aussetzen.