this post was submitted on 10 Dec 2024
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Nun das sind aber ja lösbare Probleme. Muss man das halt normieren. Stehen ja auch überall Tankstellen rum und die kann ich mit jedem Verbrenner benutzen. Und Ladestationsnetz war auch mal weniger dicht.
Oh interessant das es sowas in Europa ja doch schon gibt anscheinend, wusste ich noch gar nicht.
Ja 59 Stationen ist jetzt halt nicht so viel, und fünf Minuten Wechselzeit ist natürlich auch nicht so geil, aber wenn das normiert wird und sich da mehr Hersteller an der Entwicklung und Infrastruktur beteiligen kriegt man da doch bestimmt eine schnellere und dichtere Lösung hingestellt.
Das Problem ist halt wohl eher das die Hersteller keinen guten Anreiz zur Standardisierung haben wie du schon eingangs sagtest, müsste halt wenn dann irgendwie politisch verordnet werden.
Klar, alles lösbar, aber teuer und aufwendig. Ladestationen sind gegenüber Wechselstationen spottbillig und geradezu Low-Tech. Praktisch jeder kann sich eine Ladestation hinstellen, sogar rein privat.
Akkuwechsel löst ein Problem, das es nicht mehr gibt, das höchstens noch in den Köpfen vieler existiert, die sich meist mit dem Thema noch nichtmal auseinandergesetzt haben. Und mit der Weiterentwicklung der Akkutechnologie wird das noch weniger interessant. Schon heute haben wir BEVs im Massenmarkt, die 300km in weniger als 15 Minuten nachladen können.
Ich sehe da eher das Kostenproblem. Zusätzliche Akkus und die teuren Wechselstationen. Und das wird natürlich an die Kunden weitergegeben, geht ja nicht anders. Dementsprechend uninteressant sind die Preise auch aktuell.
Wenn man die Akkus noch netzdienlich einsetzen kann, während sie in der Station liegen, dann kann man damit natürlich noch ein wenig Nebenverdienst reinholen und die Preise drücken, aber am Ende glaube ich nicht dran, dass Akkuwechsel für große Akkus wie im BEV jemals relevant wird. Für kleinere Akkus mag das vielleicht anders aussehen, bei Motorrollern u.Ä. wo man tragbare Akkupakete nutzen kann, mag das vielleicht interessanter sein. Aber auch da vermutlich eher Großstadtbereich, wo die Nutzer keine sinnvolle Lademöglichkeit zu Hause haben.
https://www.youtube.com/watch?v=45KxduXucTo
Das sind diese Chinesischen Wechselstationen. Dauert 2-3 Minuten je nachdem wie du messen möchtest, und sieht jetzt weder exorbitant teuer noch High-Tech aus. Das ist hier halt alles zu teuer weil es da keine Standards gibt. Autos alle unterschiedlich groß, alle unterschiedliche Akkus, und natürlich sowieso alle fest verbaut im Moment. Aber wenn da jetzt die EU hinginge und sagte "Hey hier ist die Modellwechselstation, ab Jahr X müssen alle Autos da drauf passen und Akkus nach Standard Y benutzen" dann würden sich das halt wieder ganz schnell ganz anders rechnen.
Naja das ist im Worst-case immer noch Faktor 5 langsamer, zumal du aus einem Wechsel je nach Akku und Verbrauch mehr als 300km bekommst. Heißt also bei einem Akkuwechsel hättest du immer noch 12 Minuten über für Schlange stehen und was auch immer im Vergleich.
Das ist natürlich eine super Idee. Wir brauchen ja sowieso Netzspeicher für die Energiewende, warum nicht Synergien mit der Mobilitätswende nutzen.
China nicht relevant genug?
Was in Asien auch längst Gang und Gäbe ist. Siehe Gogoro Scooter zum Beispiel.
Was aber ja die Masse der Nutzer ist... Und es gibt ja nicht nur Private, das Beispielvideo oben ist z.B. nur für Taxis soweit ich das verstehe. Keine Ahnung, ich sehe da schon irgendwie den Sinn hinter. Und wenn man da mal ordentlich Ingenieurstunden draufschmeißt kriegt man das Prozedere bestimmt auch noch auf unter 3 Minuten von Anfang bis Ende.
Doch, das sieht teuer aus. Ein Haufen Mechanik, die für Lasten von mehreren hundert Kilo ausgelegt sein muss. Hintendran die Lagerstätten für die Akkus mit elektrischen Anschlüssen.
Es braucht Wartungspersonal, das schnell verfügbar ist, um einen Defekt zu beheben, weil ein Ausfall den kompletten Verdienstausfall bedeutet.
Dazu noch die Akkus selbst. Ich weiß nicht, wie das so kalkuliert wird, aber bei 5-6 Minuten Wechselzeit kriegt man 10 Autos die Stunde durch. Ein Akku kann man innerhalb dieser Stunde halbwegs schonend wieder auf 80% bekommen. Das bedeutet aber auch, 10 Akkus müssen für die Vollauslastung in Reserve liegen.
Ich finde leider keine Informationen zu den Kosten einer Wechelstation, ich gehe aber davon aus, dass man in den Regionen einer Tankstelle liegt, also locker 7-stellig.
Eine einzelne HPC-Ladestation kostet alles komplett, Hardware und elektrischer Anschluss, ca. 150.000€. Stellt man mehrere hin, wirds schnell günstiger pro Ladepunkt. Man kann die Säule fast überall hinstellen, es braucht nicht unbedingt ein eigenes Grundstück. Fällt eine Säule aus, stehen meist noch andere daneben, Wartungspersonal kann dann zu den normalen Werkzeiten ausrücken.
In China wird sowas wie irre subventioniert. Wenn der Plan sagt, dass es gemacht werden soll, dann wirds gemacht, koste es, was es wolle.
Der Hauptgrund für so viele BEV ist die immense Luftverschmutzung in den Großstädten. Bevor dort die Leute reihenweise umkippen, musste gehandelt werden. Das ist nicht die Situation, die ich gerne in Deutschland hätte.
Dazu passend, sind die Wechselstationen in China hauptsächlich in Großstadtbereichen. In dünn besiedelten Bereichen gibts fast nix, da nutzt Dir das ganze System nix
Hier sind ein paar interessante Übersichtskarten: https://www.researchgate.net/figure/NIO-battery-swapping-network_fig1_358870843
Der Artikel ist eh interessant, da sind auch mittlere Wartezeiten drin, und die sind je nach Station mit bis zu 15 Minuten gar nicht mal so gering.
Sicher, Optimierungsmöglichkeiten gibts bestimmt, beim Akku ja auch. Ist halt immer eine Frage des Kosten/Nutzen-Verhältnis, und da sehe ich heute bereits keinen Vorteil von Akkutausch gegenüber ganz normalem Laden. Bisher hat mir der normale Ladevorgang im Alltag nebenbei und die paar Mal an der Raststätte auf Langstrecke vollkommen ausgereicht.
Na lass dem so sein, wäre ja immer noch eine machbare Investition.
Wie gesagt, ich glaube auch nicht das so ein System ohne staatliche Eingriffe von alleine entstehen würde, da stimmt einfach die finanzielle Anzreizstruktur nicht für. Was sich halt glaube ich ändern würde wenn es erst einmal ein Massenmarkt wäre, aber komm da halt erst mal hin.
Naja ist ja jetzt nicht ein nur dem BEV inhärentes Problem, für öffentlichen Nahverkehr sieht es da ja ähnlich aus. Die Leute sind halt in den Städten.
Geschenkt, für Otto-Normalverbraucher ist eine Ladestation wahrscheinlich genug. Aber für geschäftliche Nutzung wie Waren- und Personenverkehr willst du halt nicht andauernd 15 Minuten oder mehr in der Gegend rumstehen, das kostet. Und auch Verbraucher würden die Möglichkeit glaube ich zu schätzen wissen wenn sie sie denn hätten.
Auch alles lösbare Probleme. Im Güterverkehr gibt es ja schon die Rechnung, dass die Reichweiten ausreichen, um in den vorgeschriebenen Pausen wieder genug nachladen zu können, da mangelt es im Moment noch am Ladenetz. Ich könnte mir auch vorstellen, dass an den großen Logistikzentren Lademöglichkeiten geschafffen werden, um die Umschlagzeiten zu nutzen. Das kann für die Betreiber ja sogar noch eine zusätzliche Einkommensquelle sein.
Im Güter-Nahverkehr sind die Strecken so kurz, dass es ausreicht, die Fahrzeuge nachts zu laden.
Im ÖPNV gibt es ausreichend Konzepte, um Busse an den Haltestellen und Wendeplätzen nachzuladen, damit sie über den Tag kommen. Die Planungs- und Steuerungssysteme der großen Hersteller unterstützen auch bereits E-Mobilität, um die Betriebsabläufe passend zu optimieren.
Das ganze Thema ist nicht mehr Neuland, das meiste ist bereits im Mainstream angekommen.
Und in 10-20 Jahren lachen wir wahrscheinlich sowieso drüber, weil die Akkutechnologie so weit fortgeschritten ist, dass sich niemand mehr Gedanken darüber macht. Das ist wie bei Handys, schaut man sich an, was vor 20 Jahren State-of-the-Art war, ist die Entwicklung schon heftig (https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Mobile_phones_introduced_in_2005)