lichtmetzger

joined 1 year ago
[–] [email protected] 4 points 9 months ago* (last edited 9 months ago)

Nach vier Wochen Urlaub wieder in die Arbeit reinzukommen war letzte Woche echt hart. Ich bin die ersten drei Tage direkt ins Bett gefallen - aber so langsam geht es nun wieder. Mein neuer Kollege ist ein absoluter Hardcore-Coder der meine Codequalität erstmal so richtig durchgeroastet hat und zuerst hat es mich etwas genervt, aber nun liebe ich es. Ich brauche jemanden, der mir meine Fehler mal ehrlich ins Gesicht sagt, damit ich mich verbessern kann - wenn man alleine vor sich hinprogrammiert und es niemand kontrolliert, schleichen sich da schon mal so ein paar Eigenheiten ein, die man vielleicht nicht machen sollte. :)

An meinem letzten Urlaubswochenende habe ich mal die App "Slowly" ausprobiert. Das ist eine App, mit der man Brieffreundschaften knüpfen kann, die Versandzeit von Briefen wird per (grober) Geolocation simuliert. Ich hatte damit gerechnet, dass ich vielleicht so ein bis zwei Briefe schreibe - aber die Resonanz auf mein Profil war riesig und ich knüpfe quasi fast jeden Tag neue Kontakte aus aller Welt - es ist sehr interessant, so viele Menschen aus verschiedenen Kulturen kennenzulernen und das alles direkt von meinem Gamingstuhl aus.

Ich glaube, was die App gegenüber großen sozialen Medien so einzigartig macht, ist tatsächlich die Entschleunigung. Ich entwickle eine riesige Vorfreude, wenn ich sehe, dass mir jemand aus Afrika schreibt und ich darauf zwei Tage lang warten muss und beim Verfassen meiner Antwort überlege ich mir auch genauer was ich schreibe - denn editieren ist nicht mehr möglich wenn der "Brief" erstmal unterwegs ist und es dauert seine Zeit bis er ankommt. Dadurch schreiben die Leute dort oft gehaltvolle, längere Texte - etwas, was ich aus den großen sozialen Medien gar nicht mehr wirklich kenne.

Mittlerweile schreibe ich mit fast 30 Menschen aus der ganzen Welt dort. Das wird aber auch langsam etwas zuviel und ich muss mal sehen, wie ich mir meine freie Zeit einteilen kann, um das noch hinzubekommen. Leute aussortieren möchte ich eigentlich nicht, da ich bisher jeden Brief sehr interessant fand, aber die Masse ist dann doch einfach zuviel. Vielleicht sollte ich mir angewöhnen, die Briefe etwas länger liegenzulassen.

[–] [email protected] 2 points 9 months ago* (last edited 9 months ago) (2 children)

Es gibt ein paar simple Steine die man einfach hinlegen und ein Foto machen kann - rebrickable hat da so ein Erkennungstool, was die dann für dich zählt.

Spezielle Steine (besonders Technic-Steine), Figuren, Prints usw. muss man tatsächlich per Hand zählen und das ist einiges an Arbeit, ja. Ich gehe da immer nach Farbe - suche mir alle weißen Steine aus, leg mir die gruppiert auf den Tisch und trag die dann nach Typ und Anzahl ein. Nebenbei höre ich dann Logbuch Netzpolitik oder einen anderen Podcast. Das ist entspannend und daher nicht ganz so eine Zeitverschwendung - zumindest legitimiere ich das so ggü. mir selbst. :D

Der Reward am Ende der ganzen Aktion ist aber auch sehr groß, da mir rebrickable dann neue Sets anzeigt, die ich bauen kann.

Wenn man keine losen Steine, sondern offizielle Sets von LEGO kauft, muss man die übrigens nicht manuell zählen. Man kann einfach die Setnummer suchen und dann angeben, dass man alle Steine davon in sein Inventar hinzufügen möchte.

[–] [email protected] 23 points 9 months ago* (last edited 9 months ago)

Ich mach meinen Job, um dafür Geld zu bekommen und dann meine Freizeit zu genießen.

Genau so ist es. In meinen Zwanzigern war ich auch noch Idealist und habe mal in einer Firma mehrere Rollen gleichzeitig übernommen. Ich habe Projekte gecodet, die interne IT inkl. der Geräte der Mitarbeiter gemanaged, war Ansprechpartner für Datenschutzfragen und dank einer Mediengestalter-Ausbildung habe ich selbstverständlich auch Designs an Kunden abgeliefert.

Die interne IT lief sauber, die Kunden waren alle zufrieden, ich hab' sogar Dinge am Wochenende erledigt damit der Laden am Rollen blieb und Prozesse optimal abliefen. Das hat der Firma sicher einen Riesenhaufen an Gewinn eingebracht.

Was habe ich dafür bekommen? Nix. Es wurde irgendwann einfach als selbstverständlich angesehen, dass ich das alles erledige, bei der Frage nach mehr Gehalt wurde rumgeheult (ich wurde sogar dreist gefragt, ob ich nicht noch mehr Stunden arbeiten will) und der Chef hat sich einen Pool vor sein Eigenheim gebaut und auf der Firmenparty mit seiner neuen PS4 und VR-Kit geprahlt.

Ich habe die Firma irgendwann gewechselt und seitdem arbeite ich meine Stunden für mein Geld ab und fahre dann nach Hause. Ich habe kein Slack auf dem Handy und bin außerhalb der Arbeitszeiten nicht erreichbar. Fachfremde Aufgaben übernehme ich zwar immer noch gerne, aber wenn, dann nur innerhalb der Arbeitszeit und abseits von meinen eigentlichen Projekten. Es ist nicht meine Firma und ich habe nichts davon, mein Herzblut da reinzustecken, das soll mal schön der Eigentümer machen.

Damals war ich noch jung und naiv. Ich dachte wenn ich so wichtig bin, dass ich den Laden halb alleine schmeiße, werde ich schon was davon haben. Ich habe mich von meinem damaligen Chef mit Aussagen wie "Das ist hier unser CTO" blenden lassen und im Endeffekt hat es aber nichts gebracht, weil die Kohle vorne und hinten nicht gereicht hat und ich eigentlich ständig müde und überarbeitet war. Nie wieder.

Ich achte jetzt mehr auf meine Work-Life-Balance. Das hat eine höhere Priorität als irgendwelche Erfolge auf Arbeit. Freitags arbeite ich gar nicht mehr, ich verbringe Zeit mit Freunden und meiner Familie, denn das ist, was wirklich zählt.

[–] [email protected] 6 points 9 months ago (4 children)

Bei LEGO hab' ich mir vor kurzem einen 5 Kilo-Sack für nen Fuffi gekauft, in der Maschine gewaschen und danach die Steine bei rebrickable.com eingetragen.

Da kamen fünf vollständige Fantasy-Sets dabei raus und sehr viele Neonsteine. Man kann eine Menge geilen Shit damit bauen. Mit Playmobil habe ich mich nie befasst, auch nicht als Kind.

[–] [email protected] 5 points 9 months ago

Na das ist ja immerhin schonmal ein Anfang. :) Es ist ja auch nicht alles schlecht. Der Multimonitor-Support ist mit Win11 richtig gut geworden und dass es sich die Anordnung der Programmfenster merkt und beim Anschließen wiederherstellt, finde ich super.

Konnte KDE zwar vorher schon sehr lange, aber besser als nie. :D

[–] [email protected] 11 points 9 months ago* (last edited 9 months ago) (2 children)

Welche Features sollte sich Microsoft sonst noch von der Konkurrenz abschauen?

Paketmanager. Ja es gibt chocolatey, aber ich will sowas offiziell von Microsoft endorsed und als primäre Methode, um Software zu installieren und aktualisieren. Weg von unsäglichen .exe-Dateien und .msi-Paketen, die sind grauenhaft.

Weg von den nagging screens. Wenn ich keinen Edge und kein Microsoft-Konto will, dann fragt mich beim Setup vielleicht EIN Mal und lasst mich danach für immer in Ruhe damit. Immer wieder neue Popups alle paar Wochen, die man nur durch undurchsichtige und merkwürdig benannte Optionen in den Systemeinstellungen dauerhaft abschalten kann, nerven. Meinetwegen können sie ja gerne eine werbeverseuchte Gratisvariante anbieten, aber bitte auch ein kostenpflichtiges Windows ohne diesen ganzen Kram.

Eine anpassbare Taskleiste wie ich sie von KDE kenne. Ich will eine schmale Leiste mit ungruppierten Schaltflächen, die auch Text enthalten. Das Startmenü von Windows 11 ist eine Kulmination aus den schlechtesten Dingen, die sich Apple ausgedacht hat. Es sieht hübsch aus, hat aber enorm an Funktionalität eingebüßt. Ich muss arbeiten und nicht rumspielen, das können gerne die Applefuzzies machen.

Kein Outlook. Diese Software ist so ein Stück Dreck. Ich wurde jahrelang durch meinen Arbeitgeber gezwungen, den Müll zu benutzen und dass das Teil zwischen all den Bugs es noch geschafft hat, ab und an E-Mails anzuzeigen war schon ein Wunder.

[–] [email protected] 5 points 9 months ago

Ich finde es seit Windows 11 ganz in Ordnung, bevorzuge aber immer noch meinen Plasma-Desktop. Aber setz' mich nicht an einen MacOS-Rechner, da raste ich aus mit dieser gruseligen Oberfläche, deren Konzept sich seit Next nicht nennenswert verbessert hat. Frage mich immer wieder, wie Leute ernsthaft damit arbeiten können, ohne durchzudrehen.

[–] [email protected] 14 points 9 months ago

Das ist ja sehr überraschend.

[–] [email protected] 13 points 9 months ago

Die unteren Einkommen holen die Mittelschicht endgültig ein

Ist diese sogenannte Mittelschicht gerade mit uns im Raum?

[–] [email protected] 16 points 9 months ago

Yes, they are mature and stable now. But they weren't when they were first introduced into Ubuntu, for example.

[–] [email protected] 39 points 9 months ago (2 children)

In the UK version of Hell's Kitchen you can see this side of him. In one episode he just hung out at the beach with his whole team and it was so wholesome.

The US show is cut in a way that emphasizes his outbursts, it's much worse.

[–] [email protected] 22 points 9 months ago (8 children)

Patrick Volkerding. It's amazing he's still managing his own Linux distro after all of these years. And I'm eternal grateful for him refusing to adopt systemd and pulseaudio when they were both not mature and stable enough and most other distros didn't care.

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