imblue

joined 3 months ago
[–] [email protected] 2 points 12 hours ago (1 children)

Das Ding ist halt: Ich persönlich finde Paywalls auch doof. Sachen gratis zu bekommen ist einfach schöner.

Gesellschaftlich sind Paywalls aber wichtig, denn sie ermöglichen uns eine unabhängige und vielfältige Berichterstattung.

Ich würde also schon sagen, dass Paywalls in eine andere Kategorie fallen als Geoblocking oder kaputte Links. Beim zweiten ist es ja so, dass die Information wirklich nicht auffindbar ist und deshalb für andere Nutzer irrelevant ist. Downvotes helfen das anzuzeigen.

Hinter einer Paywalls befindet sich aber meist relevante Information, sie kostet nur halt etwas...

Findest du nicht ?

[–] [email protected] 4 points 1 day ago

Grundsätzlich stimme ich auch mit dir überein. So viel Information wie möglich sollte für Personen zugänglich sein. Open Science ? Super !

Was öffentlich finanziert wurde sollte auch der Öffentlichkeit frei zur Verfügung gestellt werden. Aber wie finanziert man Nachrichten ohne Staastmedien zu kreieren ?

Diese Kultursteuer die du ansprichst sind im Bereich Information ja die Rundfunkgebühren. Öffentlich rechtlicher Rundfunk ist eine super Erfindung.

Leider hat der ÖRR zur Zeit leider die Krise, dass viele Gebührenzahler das Vertrauen verloren haben und keine Möglichkeit haben, dies zu korrigieren. Intendanten kann man nicht abwählen und das ist auch gut so sonst wären sie schon längst Parteimitglieder und dadurch nicht mehr staatsfern.

Weil es aber keine Möglichkeit gibt das Handeln des ÖRR an den Willen seiner Gebührenzahler wieder anzupassen, fordern einige nun seine Abschaffung. Das wäre der Verlust eines unschätzbaren Gemeingut, finde ich, aber ich fürchte es könnte sehr wahrscheinlich dazu kommen.

Auch ich habe leider keine Lösung. Ich denke nur, dass wir als Gesellschaft resilienter gegenüber Krisen sind, wenn wir nicht ausschließlich auf einen ÖRR setzen sondern diversifizieren. Zum Beispiel durch eine diverse Landschaft privatwirtschaftlicher Medien (Podcasts, Online-Artikel, etc.), die dann auch finanziell diversifiziert sind.

Das ist die Idee. Wie finanziell diversifiziert die deutsche Medienlandschaft sein sollte, und wie viele Medienmogule es in Wirklichkeit gibt, steht auf einem anderen Blatt

Bitte entschuldige wieder die lange Nachricht. Ich hab versucht so gut es geht zu kürzen

[–] [email protected] 1 points 1 day ago (1 children)

Im HTTP Standard findet man ja noch Fragmente darauf, dass einzelne Seiten nur nach Bezahlung lesbar sein sollten.

Wenn irgendwann der digitale Euro kommt könnte man versuchen diese Idee zu reaktivieren. Das der Zahlungsvorgang an den Browser geknüpft ist, so dass man für einzelne Artikel zahlen kann.

Im Papierzeitalter war es ja auch möglich, Zeitungen am Kiosk zu kaufen ohne ein Abonnement abzuschließen.

[–] [email protected] 4 points 1 day ago

Da hast du voll recht. Ein informierte Bürger:in zu sein ist teuer. Demokratie ist teuer. Das darf nicht die Last der einzelnen sein, sonst ist es keine Demokratie mehr sondern eine Oligarchie.

Aus dem Grund war es ja auch so, dass die Sozialhilfe einen Fernseher finanziert hat. Der Sozialstaat hat sich für die informationelle Ausstattung seiner Bürger:innen verantwortlich gefühlt. In Zukunft müsste daraus wahrscheinlich ein Zugang zum Internet werden plus weiterhin ein Angebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Das mit dem seitenübergreifenden Bezahlsystem musst du mir noch mal erklären. Ich fürchte, aber dass es irgendwelche Netzwerkeffekte auslösen könnte die dann dafür sorgen, dass nur noch einige wenige Medienhäuser den Diskurs bestimmen.

Sorry dass ich noch etwas holprig mit der geschlechtergerechten Sprache bin. Ich lerne noch

[–] [email protected] 4 points 1 day ago (2 children)

Nicht zwingend. Ich denke wir können doch öffentlich diskutieren, aber wenn wir nicht weiter kommen können wir das ja bilateral klären :)

 

Ich weiß kostenlose Informationen sind immer angenehmer. Geht mir auch so. Ich finde aber Artikel für die man zahlen muss nicht grundsätzlich schlecht.

Ist doch besser, wenn du als Leser für die Zeitung zahlst, statt irgendein Lobbyist oder Werbeagentur.

Besser gesagt, ich denke Abonnement-Zeitungen sind wichtig für unsere Demokratie. Abonnement-Zeitungen müssen nicht durch rage bait und skandalisierende Schlagzeilen Klickzahlen in die Höhe treiben, damit ihre Werbepartner glücklich sind.

Ihr einziges Kapital ist das Vertrauen ihrer Abonnenten. Denn die Abonnenten zahlen im Voraus, ohne den Inhalt zu kennen für den sie zahlen. Das Vertrauen der Abonnenten finanziert die Journalisten. Das macht sie unabhängig von Staat und Wirtschaft. Abonnements garantieren seriöse Berichterstattung. Werbung führt zu Boulevardjournalismus oder Käuflichkeit. Nur so können die Medien ihre Rolle als vierte Gewalt einnehmen.

Verspielt ein Abonnement-Dienst das Vertrauen seiner Abonnenten ist es zudem weniger eine Krise als wenn der ÖRR sein Vertrauen verspielt. Es können einfach neue Zeitungen/Medienhäuser gegründet werden auf die die Abonnenten ausweichen.

Verspielt der ÖRR das Vertrauen seiner Gebührenzahler braucht es einen politischen Reformprozess. Politisch meint hier jedwede Form der kollektiven Entscheidungsfindung nicht nur das Treiben des Staates. Wie so ein Reformprozess aussehen soll damit haben wir in Deutschland noch keinerlei Erfahrung. Er birgt aber das Risiko, dass der ÖRR danach nicht mehr staatsfern ist.

Bitte verzeih mir, dass ich mich nicht kürzer fassen konnte.

Mir ist einfach aufgefallen, dass es auf Lemmy ein gewisses Ressentiment gegen Paywalls gibt. Das kann ich schwer nachvollziehen.

Klar ist es umständlicher. Aber wir im Fediverse haben uns doch eh entschieden den umständlicheren, aber dafür selbstbestimmteren, Weg zu gehen, statt im Corponet. Auch aktiver Bürger zu sein ist umständlicher als unpolitisch Untertan zu bleiben.

Bitte versteh mich nicht falsch. Ich meine das nicht als Angriff. Ich mache mir sorgen um unsere Demokratie. Aber ich bin überzeugt, dass wir als Bürger, wenn wir gut informiert sind, auch gute kollektive Entscheidungen treffen können.

Falls ich irgendwas unverständlich formuliert haben sollte, lass uns doch einfach telefonieren. So lassen sich Missverständnisse viel besser klären. Hast du Matrix ?

 

16.10.2024 ∙ ZAPP ∙ NDR

[–] [email protected] 3 points 2 months ago

Depends in where you live. For instance in Germany house numbers are associated with the building but in France house numbers are their own object. The Idea there being that one should map the location where the plate with the houseumber is, and not the building(s) its associated with. If you dig throug osm map forums or issue trackers you'll find the dispute resurfacing every now and then.

 

cross-posted from: https://feddit.org/post/1921201

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