this post was submitted on 18 Jan 2025
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Netzkultur / Netzpolitik
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Ich bleibe dabei, dass Eltern endlich mal fucking Verantwortung für ihre Kinder übernehmen sollen. Als Minderjähiger bekommst du keinen DSL-Vertrag und keinen Handy-Vertrag ohne Zustimmung der Eltern. Auch mobile Endgeräte wie Handys und Laptops sind deutlich über dem Taschengeldbereich angesiedelt. Es gibt auch sowas wie Aufsichtspflicht. Eltern sollten wissen und mitkriegen, mit welchen Zugängen ihre Kiddies mit welchen Geräten im Internet sind. Wenn die Kiddies dann auf Pornoseiten rumsurfen, dann haben die Eltern nicht ihre Hausaufgaben gemacht und ein Gesichts-Scan für die gesamte Bevölkerung kann nicht die Antwort darauf sein.
Wie schreibt Chrissi L. so schön auf seinen Wahlplakaten aktuell: "Der Staat ist nicht dein Erziehungsberechtigter".
Ja echt ma, ist ja kein Problem wenn die Kinder mit 18 zum ersten mal einen Computer oder ein Telefon in der Hand haben. Und falls die das wegen der Schule doch vorher haben müssen isses überhaupt kein Problem alles Böse weg zu blocken, funktioniert alles total zuverlässig, da finden die Kids nie nen Weg dran vorbei, musst eben nur sicherstellen, dass die strunzdoof sind. Ansonsten kann man die ja auch zu jeder Sekunde totalüberwachen, soll ja gut für die Entwicklung von Teenagern sein.
Ist Deine Welt echt so simpel gestrickt oder hast Du nicht so richtig nachgedacht?
Ich bin es als Erwachsener halt leid, dass ich ständig gegängelt werde, weil Eltern ihren Job nicht machen. Und ich sag nicht, dass die Eltern ihre Kiddies totalüberwachen müssen, aber es ist halt schon so banal simpel wie "aktiviere die Jugendschutz-Features in deiner FritzBox mit einem Klick" und schön können die Kiddies normal im Internet surfen und kriegen halt eine Fehlermeldung, wenn sie Pornhub aufrufen wollen. Das klingt für mich nach einer sinnvolleren Lösung als Gesichtsscans für erwachsene Menschen.
Und auch sonst: Nein, du darfst als Eltern deine Kiddies nicht unbewacht und ohne Aufsicht ins Internet lassen. Ist ja nicht nur Pornographie. Da lauern auch haufenweise Pädophile in irgendwelchen Chats. Die Kiddies benehmen sich dann in Foren und Spielen daneben. Diverse Anbieter versuchen die mit ganz komischen Dingen abzuzocken - schau dir etwa mal an, was es in Roblox alles so gibt. Das willst du deinen 13jährigen nicht einfach so antun. Und du willst auch nicht deine 15jährige irgendwie unbeaufsichtigt auf TikTok oder Insta posten lassen ohne wenigstens mal einen Blick drauf zu werfen. Das gehört zum Eltern sein dazu.
Gesichtsscans halte ich auch für Quatsch. Aber es allein zur Verantwortung der Eltern zu erklären ist genau so Quatsch. Gesellschaftliche Probleme werden nicht gelöst, indem zu zu Individualproblemen ernannt werden. Die Kindersicherungen werden keinen halbwegs schlauen Teenager aufhalten. Und womöglich sind die mit ihren Geräten mal bei Freunden oder sonstwo und kommen da ans offene Internet. Oder sie finden raus wie man Dateien tauscht.
Ich bin noch nicht in dem Schlamassel. Ausser die Geräte nur zuhause auszugeben, nur Zugriff auf Seiten in einer whitelist zuzulassen und mit den Kindern zu reden fällt mir nicht viel ein. Bei Teenagern werde ich vermutlich mit allem davon scheitern.
Die andere Frage ist: Wessen Verantwortung sollte es denn sonst sein als die der Eltern? Ja, gewisse Alterskontrollen etwa beim Eingang in einen Klub oder beim Verkauf von Alkohol im Laden machen Sinn. Aber gleichzeitig sehe ich hier eine harte Abwägungsfrage, denn Jugendschutz darf auch nicht zur Belastung von Erwachsenen werden. Wenn du etwa eine Regel einführst, dass alle Persos von Stripclub-Besuchern aus Jugendschutzgründen kopieren und die Kopien im Stripclub lagern musst, dann wäre das völlig übertrieben. Aber genau das wird hier im digitalen Raum verlangt.
Und wie soll ich es sagen: Natürlich halten Kindersicherungen auch schlaue Teenager auf. Eine vernünftig eingerichtete Jugendschutz-Einstellung auf einem Handy verhindert dann auch, dass deine Kiddies bei Freunden im WLAN Pornos ziehen. Und nein, wenn du Geräteadmin bist, dann ist das mittlerweile gar nicht mehr zu umgehen.