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[–] [email protected] 14 points 4 months ago (2 children)

Warum die Suche nach Atommüll- (End) Lagern so lange dauert

  • weil es keines gibt?

  • weil niemand abschätzen kann wie sich das Lager über eine so absurd große Zeitspanne verhält?

  • weil Endlagern vielleicht keine Lösung ist?

  • Etc...

Ps. Fun Fact: es gibt eine ganze Wissenschaftssparte die sich mit dem Problem auseinandersetzt, wie man so ein lager Kennzeichnet, so dass es unverkennbar als "geh da nicht rein, da drin Tod!" erkennbar ist. Da man davon ausgehen muss dass unsere Sprache und Kultur nicht die Halbwertszeit der Stoffe überdauert. Das ist schon ziemlich absurd.

[–] [email protected] 6 points 4 months ago

Kein wirklich grosses Problem. Hier in Finnland haben wir ein Endlager im Betrieb - 400m tief in Granit gesprengt, das ist geologisch extrem stabil. Faesser werden in einzelnen Loechern mit mehreren Layern zur Sicherheit gelagert, und am Ende werden die Zugangstunnel bis an die Oberflaeche zubetoniert. Falls das spaeter ueberhaupt jemand finden sollte - ohne ordentliches Werkzeug kommt da niemand rein, und eine Zivilisation die das hat duerfte auch die Gefahr erkennen.

[–] [email protected] -1 points 4 months ago (1 children)

Punkt zwei ist nicht so ganz korrekt. Millionen Jahre sind in der Geologie schon ein üblicher Zeitraum und abschätzen kann man darüber schon ganz gut.

Warum das so lange dauert liegt zum größten Teil daran, dass man Mitte/Ende der 2010er Jahre die Suche offen und nach wissenschaftlichen Maßstäben neu gestartet hat. Da musste die BGE erst alle Daten beschaffen und anfangen Bereiche auszuschließen.

[–] [email protected] 7 points 4 months ago (1 children)

Vor einer Millionen Jahren gab es noch keine Menschen, der magnetische Pol war andersherum als heute, bei uns herrschte Eiszeit und die Geografie Deutschlands wurde von riesigen Gletschermoränen umgeformt.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Calabrium

https://www.bgr.bund.de/EN/Themen/Sammlungen-Grundlagen/GG_geol_Info/Karten/Deutschland/GK1000/gk1000_beschreibung_en.html

Nur weil wir die Erdgeschichte auf wenige Millionen Jahre genau kennen heißt das nicht, dass wir so weit in die Zukunft tragfähige Prognosen stellen können. Wie groß die Unschärfe ist sieht man ja schon an den modernen Klimamodellen.

Und ganz egal, welche Endlagerform wir finden, hier und heute schaffen wir eine Realität, die während der gesamten restlichen Existenz unserer Spezies von all unseren Nachfahren betreut werden darf.

[–] [email protected] 1 points 4 months ago (1 children)

Wir können geologische Geschichte viel weiter als wenige Millionen Jahre nachvollziehen. Ich mein Dinosaurier sind vor 65 Millionen Jahren ausgestorben. Da ist eine Millionen nicht viel.

Klima ist in einem gewissen Maß kalkulierbar und auch die Anfälligkeiten von Landschaftsformen gegenüber gewissen Änderungen. Das Endlager soll ja jetzt auch keine Halle an der Erdoberfläche werden, sondern unterirdisch gebaut werden. Da ist eine Eiszeit deutlich weniger relevant als z.B. die Anfälligkeit für Erdbeben. Eben diese ist aber ganz gut kalkulierbar, da man die Plattenbewegungen kennt und da die Schwankungen auch eher im Millionen Jahre Zeitraum liegen. Wenn ich die Hebung kalkulieren kann und die seismische Aktivität abschätze, dann kann ich das Risiko auch abschätzen.

[–] [email protected] 2 points 4 months ago (2 children)

Die gesamte heutige Geografie ist innerhalb von 200 Millionen Jahren entstanden. Davor war Pangaea.

Die Geologen die ich kenne sind alle gegen Atomkraft, explizit aus dem Grund, dass Endlager eine politische Notlüge sind, die wir uns gegenseitig erzählen. Welche Salzmine in den nachsten paar Tausend Jahren geflutet wird wissen wir einfach nicht, und die Modelle für die zukünftige Bewegung von tektonischen Platten sind Hochrechnungen mit Fehlerintervallen wie alle anderen auch. Das Anliegen allein ist die pure menschliche Hybris. Eine noch nie dagewesene Verantwortungsübergabe an die Zukunft, und noch nie dagewesene Zukunftsmodellierung. Ist ja nicht so als hätten wir schonmal verifiziert, ob unsere Modelle auf die nächsten Tausend Jahre hin stimmen.

[–] [email protected] 3 points 4 months ago (1 children)

Noch nie dagewesene Verantwortungsübergabe an die Zukunft

Nicht ganz klar was jetzt zuerst war, aber all die Treibhausgase in der Atmosphäre dürfte weit problematischer sein.

Solange die Zivilisation noch nicht kollabiert ist und sie noch ein paar Tassen im Schrank hat lässt sich das Endlager schon managen. Also so für die nächsten 10 - 20 Jahre sollte es noch gut laufen 👍

[–] [email protected] 2 points 4 months ago

Lol, das stimmt wohl.

[–] [email protected] 1 points 4 months ago* (last edited 4 months ago)

Die gesamte heutige Geografie ist innerhalb von 200 Millionen Jahren entstanden. Davor war Pangaea.

Ja, aber es geht ja um Änderungen von geologischen Objekten. Für die Änderungen in der Mitte eines Berges sind geographischen Änderungen weniger relevant als die geologischen Eigenschaften des umliegenden Gesteins.

Die Geologen die ich kenne sind alle gegen Atomkraft, explizit aus dem Grund, dass Endlager eine politische Notlüge sind, die wir uns gegenseitig erzählen. Welche Salzmine in den nachsten paar Tausend Jahren geflutet wird wissen wir einfach nicht, und die Modelle für die zukünftige Bewegung von tektonischen Platten sind Hochrechnungen mit Fehlerintervallen wie alle anderen auch. Das Anliegen allein ist die pure menschliche Hybris. Eine noch nie dagewesene Verantwortungsübergabe an die Zukunft, und noch nie dagewesene Zukunftsmodellierung. Ist ja nicht so als hätten wir schonmal verifiziert, ob unsere Modelle auf die nächsten Tausend Jahre hin stimmen.

Hab auch Geologie studiert, bin auch gegen Atomkraft und ein fehlendes Endlager ist da natürlich ein gutes Argument neben wirtschaftlichen Aspekten und anderem Kram. Persönlich halte ich Salzstöcke auch für eine schlechte Lösung für Endlagerung, gerade auf Grund der Wasserproblematik. Aber auch hier kann man durchaus Berechnungen anstellen, wie gefährdet welcher Salzstock ist.

Wir haben das Glück in Deutschland ein relativ stabiles geologisches Umfeld zu haben. Bis auf die Eifel haben wir keinen Vulkanismus und abseits davon keine Plattengrenzen. Das schränkt die geologischen Gefahrenquellen in einem möglichen Endlagerplatz schon drastisch ein.