this post was submitted on 09 Apr 2024
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[–] [email protected] 40 points 7 months ago (2 children)

„Normalerweise hatte ich immer ein Ticket“, sagt Gisa März an diesem Frühjahrsvormittag im Aufenthaltsraum von fiftyfifty. Klein und schmal ist sie, sitzt gebückt auf dem Stuhl und hält den Kopf schief. Über das Jobcenter erhält sie vergünstigte Fahrscheine. Auch 2019 war das so. Doch die Post vom Jobcenter kam nicht rechtzeitig. Das komme häufiger vor, sagt Gisa März. „Ich habe mir dann immer Fahrkarten gekauft – aber in dem Monat war dann irgendwann das Geld weg. Und was soll man machen, wenn man gezwungen ist, zum Arzt zu fahren?“ Ausnahmsweise sei sie also ohne Fahrkarte in die S-Bahn gestiegen. Und prompt kontrolliert worden. Eine Woche später das Gleiche noch einmal: Eingestiegen ohne Ticket, Kontrolle, erwischt.

weil das Jobcenter schlampt im Gefängnis gelandet welches dem Staat 100~200€ pro Tag/Insassen kostet
das ist einfach völlig Banane

aber irgendwie scheint das nicht jeder zu kapieren:

Auch der Stadtrat wird auf das Thema aufmerksam. Im November 2022 fordert der den Aufsichtsrat der Rheinbahn AG auf, keine Anzeigen mehr wegen „Beförderungserschleichung“ zu stellen.

[...]

Überzeugt ist es davon nicht. Eine Sprecherin sagt auf taz-Anfrage: „Der Rheinbahn entgehen im Jahr geschätzte 4 Millionen Euro an Einnahmen durch Fahrgäste ohne gültiges Ticket. Diese Kosten müssen von der Gemeinschaft über Steuergelder ausgeglichen werden.“ Anzeigen sollen abschreckend wirken.

Die Kosten für Gerichte, Anwälte und Gefängnis muss aber nicht die Gemeinschaft tragen

[–] [email protected] 7 points 7 months ago (1 children)

aber irgendwie scheint das nicht jeder zu kapieren:

Auch der Stadtrat wird auf das Thema aufmerksam. Im November 2022 fordert der den Aufsichtsrat der Rheinbahn AG auf, keine Anzeigen mehr wegen „Beförderungserschleichung“ zu stellen.

[...]

Überzeugt ist es davon nicht. Eine Sprecherin sagt auf taz-Anfrage: „Der Rheinbahn entgehen im Jahr geschätzte 4 Millionen Euro an Einnahmen durch Fahrgäste ohne gültiges Ticket. Diese Kosten müssen von der Gemeinschaft über Steuergelder ausgeglichen werden.“ Anzeigen sollen abschreckend wirken.

Die Kosten für Gerichte, Anwälte und Gefängnis muss aber nicht die Gemeinschaft tragen

Finde ich insbesondere bemerkenswert da:

Diese Kosten müssen von der Gemeinschaft über Steuergelder ausgeglichen werden.“ Anzeigen sollen abschreckend wirken.

[…]

Das Verkehrsunternehmen kann bisher keine Auswirkungen der Neuregelung feststellen. „Die Beanstandungen liegen auf einem konstanten Niveau“, teilt eine Sprecherin der taz mit.

Wenn also die Neuregelung keine Auswirkungen zeigt, ist die ursprüngliche Regelung nicht zielführend.

[–] [email protected] 7 points 7 months ago* (last edited 7 months ago)

Wenn also die Neuregelung keine Auswirkungen zeigt, ist die ursprüngliche Regelung nicht zielführend.

Entweder das oder es hat sich bisher nicht rumgesprochen, dass man in Düsseldorf jetzt kostenlos fahren kann.

Die Einnahmeausfälle durch Schwarzfahren summierten sich bundesweit auf 750 Millionen bis rund eine Milliarde Euro.

Ein bisschen wie bei der Musikindustrie und Napster damals. Ein großer Teil dieses Geldes wäre sowieso nie bei den Unternehmen gelandet, die Personen wären einfach nir nicht ÖPNV gefahren.

[–] [email protected] 5 points 7 months ago

Davon abgesehen wenn der öpnv kostenlos wäre, könnte man sich zusätzlich das Geld für die Kontrollen und die Automaten sparen. Klar gleicht das die Kosten nicht aus, aber ist ein Anfang.

Zumindest bin ich beim Nahverkehr dieser Meinung. Der Fernverkehr kann gerne weiterhin kosten.