this post was submitted on 13 Mar 2024
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[–] [email protected] 3 points 8 months ago (1 children)

So in der linken Szene wo es ja schon einige "linken, kritischen Männlichkeiten-Gruppen" gibt/gab, ist das ein bisschen die Erfahrung die viele gemacht haben oder (von älteren Generationen / Gefährt*innen) überliefert bekommen haben.

Dabei geht es vor allem um gelernte, tief verankerte Verhaltensweisen und Verteidigunsmechanismen die eben nicht mit einer "zweite Pubertät durch Testogabe" vergleichbar sind und eigentlich rein gar nicht mit dem Selbstverständnis vieler zusammenpassen. Im Regelfall haben cis Männer auch sehr viel mehr Zeit, Ressourcen und Chancen die eigenen Verhaltenweisen zu reflektieren.

Wenn wir mit linke Szene Bezug und gutem Willen den Kommentar von @[email protected] lesen können wir uns ungefähr ein Bild machen wer mit "cis Typen" die sich "nur gegenseitig bemitleiden" gemeint ist: 35, cis, schon 20 jahre bei der Antifa, in jedem Plenum dabei, kennt angeblich jeden feministischen Text und kriegt es trotzdem nicht das eigene Verhalten zu refklektieren oder andere Macker mit ihrem Verhalten zu konfrontieren.

Das ist natürlich nicht auf alle cis Männer übertragbar und deshalb sind starre Einteilungen besonders in der konkreten Situation sehr viel weniger nützlich als beim Besprechen von weit verbreiteten Mustern.

[–] [email protected] 3 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Ja, dem stimme ich zu und so war das gemeint. Ich war selber ein paar Jahre in einer kritischen Männlichkeiten Gruppe, wo trans masc Personen, ich (eine trans Frau) und mehrere cis Typen dabei waren. Und das ging schon echt weit auseinander, was da an gelebten Realitäten zusammentraf. Ich möchte keinem trans Mann absprechen, nicht auch Struggle mit Männlichkeit zu haben. Aber es ist doch was anderes, mit diesen Privilegien und der ansozialisierten toxischen Männlichkeit umzugehen (die halt trans Männer oft erst viel später im Leben, wenn überhaupt so mitbekommen). Und auch im linken Spektrum gibt es so viele Macker, die denken, sie wären feministisch, aber kriegen es halt nicht hin, sich zu reflektieren. Nicht ohne Grund wird in meiner Bubble erstmal jedem cis Typen misstraut, weil einfach so viel Scheiße schon passiert ist und so viele Typen erstmal ganz cool gewirkt, aber sich dann trotzdem richtig kacke verhalten haben.

Ich hab mich schon länger nicht mehr tiefergehend damit beschäftigt, damals fand ich die Position von Kim Posster zu kritischen Männlichkeiten sehr hilfreich.