this post was submitted on 05 Mar 2024
49 points (98.0% liked)

Deutschland

6711 readers
1 users here now

Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.

Nicht zu verwechseln mit !dach und !chad.

Regeln

Bundesländer:

founded 3 years ago
MODERATORS
 

Vor der Landtagswahl steckt Mario Voigt (CDU) in einer verzwickten Lage. Doch ein Fernsehduell gegen den Faschisten Höcke ist die falsche Antwort.

[...]

Wer die AfD verhindern will, so das Kalkül, müsse im September CDU wählen. Das kann man als Parteistratege so darstellen. Doch wie die CDU ihren Angriff auf die AfD umsetzt, ist falsch, gefährlich und wird am Ende nicht der CDU, sondern den Rechtsextremisten nützen. Kurz: Es ist ein Trauerspiel, das weit hinter die Erkenntnisse zum Umgang mit Rechtsextremisten zurückfällt.

[...]

Doch die Gefahr besteht ganz unabhängig vom Ausgang des Duells. Denn Höcke bekommt so eine weitere Bühne, um sein extremes Gedankengut auszubreiten und zu verharmlosen. Ein solcher Zweikampf erweckt den Eindruck, die AfD sei eine ganz normale Partei, Höcke ein legitimer Gegenkandidat. Doch genau das ist eben nicht der Fall.

you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
[–] [email protected] 3 points 8 months ago (2 children)

Nehmen wir einen etwas volkstümlicheren Vergleich, vielleicht dringt das besser durch:

Wenn ich als Politiker ins Bierzelt gehe, und als Rede nur "Freibier für alle!" rufe, bekomme ich johlenden Beifall rundum. Weil jeder in dem Bierzelt da ist, um Bier zu trinken (und vermutlich auch schon ein paar hatte).

(Um ganz sicher zu gehen: das Bierzelt ist Lemmy. Der Politiker bist du.)

Und mir geht’s weniger um dich als Person, als um die generellen Themen die wir hier immer diskutieren. Man kann alle grundsätzlich und zutreffend zusammenfassen mit "das etablissement kungelt mal wieder mit den faschisten sobald das System nicht mehr ohne funktioniert, wie schon jedes Mal in der modernen Geschichte. Wähle links um die Zukunft zu retten."

Vielleicht bin ich aber auch einfach nur generell gelangweilt von sozialen Medien. Fühl dich also nicht persönlich angegriffen

[–] [email protected] 7 points 8 months ago

Ich finde es durchaus auch okay, wenn gemäßigte konservative Meinungen geteilt und diskutiert werden. Jedoch gibt es davon halt kaum welche, liegt halt an der Sache an sich. Ich mein, ich versteh grundsätzlich deinen Punkt, allerdings sieht man ja auch, dass es auch auf Reddit r/de nicht funktioniert hat. Seitdem die linux star trek basis da massig abgewandert ist, sind die Diskussionen auch immer gleich. 90% dämliche /s Kommentare, 9.99% der immergleiche Furz und 0.01% "echte" Kommentare aus unterschiedlichen Lagern. Insofern ist es für mich voll okay, wenn das hier eine einigermaßen linke Blase ist, davon gibts gerade im Internet eh viel zu wenig. Und selbst als weit-links-der-SPD-User kriege ich nicht immer alles mit, insofern freut es mich, wenn hier generell Artikel linker Natur gepostet werden.

[–] [email protected] 5 points 8 months ago (1 children)

Ich habe leider noch in keinem deiner Kommentare gelesen was du nun genau geändert haben möchtest oder wie wir das tun sollten? Nur die grundsätzlich ablehnende Haltung dass der Kreiswichs doof ist. Das haben wir jetzt vermutlich verstanden. Also: was sollten wir machen um diesen linken Teufelskreis zu durchbrechen? Brauchen wir mehr advocatus diaboli oder sollen wir bild.de verlinken? Wie könnten wir soziale Medien für dich wieder spannender machen? Mehr Kontroversen, radikale Meinungen und Thesen?

[–] [email protected] 4 points 8 months ago (1 children)

Eher das Gegenteil, zu viel depressive Aussichten und schlechte Neuigkeiten. Ich will auch mal was anderes sehen, aber vielleicht ist das einfach ein generelles Lemmy-Phänomen dass immer und überall nur Politik diskutiert wird, selbst die meme und shitpost communities sind großteils low effort politischer content in einem meme template. In Anbetracht der (aus linker Sicht) grauenhaften gesamten Weltlage ist das ganze auch immer negativ und deprimierend, und mir reichts einfach damit.

[–] [email protected] 1 points 8 months ago (1 children)

Werde versuchen ein wenig mehr unpolitische Beiträge zu pfostieren. Aber Gemeinschaften, wie wehrhafteDemokratie sind halt von ihrem Konzept her politisch

[–] [email protected] 3 points 8 months ago (1 children)

Nett von dir. Ich bin auch nicht grundsätzlich politikfeindlich (ist ja eh fast alles politisch im aktuellen Klima), aber man liest einfach immer nur schlechtes…

Die Welt geht vor die Hunde, die rechten greifen überall nach der Macht, die reichen werden reicher und die Armen schieben es auf die braunhäutigen. Protestieren darf man auch nur nach Anmeldung, wenn nichts kaputt geht und jeder pünktlich zur Arbeit kommt, außer es sind Bauern. Die dürfen auch mal Autobahn-Unfälle verursachen. Und es sind sowieso die Grünen schuld an allem, hätten wir doch nur mehr Autos gebaut und Kohle gefördert.

[–] [email protected] 1 points 8 months ago

Ich verstehe den Frust sehr gut. Was mir damit hilft sind vor allem Musik, Leute aus politischen Vereinen u d die gelegentlichen Erfolge die man da erzielt und die Realisation: Was die können, können wir schon lange. Wahrscheinlich sogar effektiver.

Gib mir den Namen eines lokalen Neonazis und 3 Stunden Zeit und ich liefer dir dessen Biographie inklusive des Mädchennamens der Oma sechsten Grades und niemand muss 2 Meter groß sein oder krasse Muskeln haben, um Nazis zu nerven.

Was glaubst du, warum die AfD immer wieder versucht „die Antifa“ zu verbieten? Klar, einerseits aus Propagandagründen. Aber viel wichtiger ist der zweite Grund: weil sie Angst haben.

Sie wissen nicht wie viele wir sind, wo wir sind oder wie gut wir vorbereitet sind. Wir hingegen kennen ihre Namen, Adressen, Jobs und Hobbies.

Ein weiterer Vorteil, den wir haben ist, dass wir deutlich schneller „ausbilden“ können, weil die bestehenden „Strukturen“ darauf ausgerichtet sind notfalls auch ohne Hilfe von außen in kleinen Gruppen effektiv und zielgerichtet zu agieren und dadurch deutlich familiärer sind, als die der Rechten. Wir haben auch einen stärkeren Zusammenhalt innerhalb der Gruppen und eine starke Solidarität unter den Gruppen, wenn eine größere Anzahl an Leuten mobilisiert werden muss. Bei Rechtsextremen habe ich schon Geschichten gehört von Neonazis, die sich gegenseitig ermorden.

Wenn ein Führer einer Neonazi-Gruppe stirbt oder inaktiv wird und keinen Nachfolger ernennt, kommt es oft zu gewalttätigen Machtkämpfen. So etwas ist in basisdemokratisch organisierten Antifas nahezu undenkbar.

Wir sind außerdem in der Lage riskante Aktionen minutiös geplant durchzuziehen. Das wurde durch zahlreiche Graffities in stark besuchten Gegenden trainiert und immer wieder bewiesen.

Unser wahrscheinlich wertvollster Vorteil neben der Solidarität ist wahrscheinlich das Skillsharing. Bring einem Linken bei, wie man ein Schloss knackt und 2 Wochen später hast du 30 Linke Schlossknacker.