this post was submitted on 19 Mar 2024
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Trotz einiger Bedenken scheint eine allgemeine Willkommenskultur in Deutschland weiter intakt zu sein, so eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung.

Insgesamt wünscht sich ein Großteil der Befragten eine bessere Steuerung der Migration, auch auf EU-Ebene. Mehr Investitionen ins Bildungssystem und in den Wohnungsbau. Und 78 Prozent sprachen sich dafür aus, den Zugang von Geflüchteten auf den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Auch das geht aus der Studie der Bertelsmann-Stiftung hervor. "Im Endergebnis zeigt die Studie, dass ein Großteil der Bevölkerung nicht per se gegen Migration ist", sagt Studienautorin Ulrike Wieland, "dass sie sich jedoch von der Politik einen anderen Umgang damit wünscht."

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[–] [email protected] 8 points 7 months ago* (last edited 7 months ago) (17 children)

Bevölkerung im Erwerbsalter wird in Ostdeutschland in den nächsten 20 Jahren um 0,6 bis 1,2 Millionen Menschen abnehmen (September 2023)

Bevölkerungsvorausberechnung zeigt unterschiedliche Entwicklungen in westdeutschen und ostdeutschen Ländern (ohne Berlin)

Seit 2017 ziehen mehr Menschen aus dem Westen in den Osten als umgekehrt

Zuwanderung aus dem Ausland erfolgt überwiegend in westdeutsche Länder

Bevölkerung im Osten wächst seit 2017 allein in den Großstädten, im Westen auch in kleineren Orten und auf dem Land

Zusatz: Hier gibt es noch Ergebnisse der Bevölkerungsvorausberechnung für Gesamtdeutschland.

[–] [email protected] 12 points 7 months ago (16 children)

Bis 2043 wird die Zahl der 18- bis 64-Jährigen in den ostdeutschen Ländern (ohne Berlin) um 560 000 (-8 %) bis 1,2 Millionen Menschen (-16 %) zurückgehen.

Das ist heftig.

[–] [email protected] 3 points 7 months ago (15 children)

Sehe ich genau anders rum. Erschreckend ist eher wie viele Leute in den sogenannten "strukturschwachen Regionen" die Augen verschließen und trotzdem dort bleiben, auch wenn es keine Jobs, keine Infrastruktur, keine Wohnungen usw. gibt und alles verfällt weil alle mit Initiative schon lange weg sind.

[–] [email protected] 1 points 7 months ago (1 children)

weil alle mit Initiative schon lange weg sind.

Hast dir die Frage doch selbst beantwortet. Übrig bleiben halt die, die nichts auf die Kette bekommen. Warum sollten sie einen Umzug auf die Reihe bekommen?

[–] [email protected] 8 points 7 months ago (2 children)

Das ist nicht nur unglaublich verallgemeinernd, sondern auch noch wahnsinnig abwertend. Kein Wunder, dass es eine Spaltung zwischen Stadt - und Landbevölkerung gibt. Mir scheint die Hochnässigkeit einiger Städter scheint das zu befeuern

[–] [email protected] 5 points 7 months ago* (last edited 7 months ago) (1 children)

Das hat mit Stadt gegen Land erst mal überhaupt nichts zu tun. Es gibt erfolgreiche und wenig erfolgreiche Städte und ländliche Gegenden.

Das hat alles damit zu tun ob die Leute einer Vergangenheit hinterher trauern die es so wahrscheinlich noch nicht mal gab.

Bei den Städten findet man so etwas zum Beispiel auch gerne in Städten die um Industrien oder Rohstoffe oder Handelsrouten rum gewachsen sind die in der modernen Welt irrelevant geworden sind weil die Industrien von neuen Technologien abgelöst wurden, die Rohstoffe alle abgebaut wurden oder der Handel halt nicht mehr mit den gleichen Transportmitteln oder den gleichen Start- und Endpunkten passiert.

Natürlich ist es in einer Stadt etwas einfacher breiter aufgestellt zu sein und mehrere Standbeine zu haben (als Stadt, nicht als Individuum meine ich) als in einem kleinen Dorf und deshalb ist das dort vielleicht etwas weniger offensichtlich wenn es passiert aber der Effekt existiert an beiden Stellen.

[–] [email protected] 2 points 7 months ago (1 children)

Das habe ich auch erst gedacht. Die Wirklichkeit ist allerdings etwas anders - im zeitlichen Verlauf. Piketti hat dazu eine größere Studie in Frankreich gemacht:

ZEIT: Warum hat sich das Wahlverhalten so verändert? Piketty: Ein wichtiger Grund: Die Fabriken des verarbeitenden Gewerbes standen oft auf dem Land. Das mag paradox klingen, denkt man doch, dass die Industrie eher in den Großstädten zu finden ist. Aber der Abbau von Arbeitsplätzen hat in den urbanen Zentren bereits in den 1960er- und 1970er-Jahren begonnen. In den 1980er- und 1990er-Jahren fand ein großer Teil der industriellen Produktion in kleineren Städten statt. Die Wähler in diesen Regionen waren deshalb viel stärker von der sich beschleunigenden Globalisierung, aber auch von der europäischen Integration betroffen. Vor allem dort – und nicht in den großen Städten – sind Arbeitsplätze wegen des zunehmenden internationalen Wettbewerbs verloren gegangen. Wir haben das für Frankreich untersucht, aber im Großen und Ganzen ist die Entwicklung in allen westlichen Industrienationen ähnlich verlaufen.

Das Problem was die Kleinstädte und die Mittelständlerindustrien haben, ist, dass Deutschland zu stark die Ballungsgebiete bevorzugt. Mit dieser Perspektive verstehe ich jetzt auch den Aufschrei bei Lauterbachs Klinikkonzentration in die Großstädte, den Braunkohlestop in der Lausitz und die marode Infrastruktur wie Brücken. Die Regierung müsste die Infrastruktur im ländlichen Bereich stärken, nicht schwächen, um gegen rechte Tendenzen anzugehen.

Der ganze Artikel: https://archive.is/iDpLQ

Um auf deinen Punkt einzugehen: Es hat etwas mit Stadt gegen Land zu tun, wenn in ländlichen Regionen die Infrastruktur nicht auf den nötigen Stand gebracht wird - sei es Internet, Brücken, Kitas, Bibliotheken, Schulen, Öffis und und und.

In den Städten sitzen die Politiker, die Zentralen, die Machtfunktionen. Dort baut man sich dann Museen, Kulturtempel, Unikliniken, Umgehungsautobahnen,...

[–] [email protected] 1 points 7 months ago (1 children)

Es hat etwas mit Stadt gegen Land zu tun, wenn in ländlichen Regionen die Infrastruktur nicht auf den nötigen Stand gebracht wird - sei es Internet, Brücken, Kitas, Bibliotheken, Schulen, Öffis und und und.

Das stimmt im Grunde schon aber das geht viel weiter zurück als die aktuelle Generation und eigentlich zu dem Grund warum wir Städte überhaupt erfunden haben als Menschheit.

Infrastruktur auf dem Land (ausgenommen vielleicht Haupt-Routen zwischen Städten) ist halt nun mal pro Benutzer deutlich ineffizienter als in der Stadt. Das ist auch nichts woran irgendein Politiker oder gar ein Umsturz des politischen Systems etwas ändern kann.

Wenn du nur 300 Leute im Dorf hast dann wird es dort keine Kita, keine Bibliothek und keine Schule geben. Und auch kein Krankenhaus, kein Polizeirevier und keinen Supermarkt. Je nachdem um was genau es sich handelt und wie häufig der Durchschnittseinwohner das benötigt auch bei deutlich mehr Einwohnern noch nicht.

Und Distanz-Infrastruktur wie Straßen, Schiene, Wasser, Abwasser, Gas, Internet,... wird länger und benötigt vielleicht lokale Knoten die weit schlechter ausgelastet sind und deren Kosten sich dann natürlich auch auf weniger Nutzer verteilen. Fahrten, ob nun via Fahrrad, Auto, Zug oder Bus, werden länger sein um irgendwo hin zu kommen.

Die meiste solche Infrastruktur ist eigentlich nur dadurch überhaupt bezahlbar dass sie von Städtern (oder zumindest Bewohnern von deutlich größeren Dörfern) subventioniert wird denn die Steuern der Land-Bevölkerung können das nicht abdecken.

Und ich sage noch nicht mal unbedingt dass man das nicht machen sollte, also diese Subventionierung, aber de facto wird es halt nur gemacht wenn es auch noch irgendwen mit Einfluß am Dorf gibt der das politisch bewirkt, also wie z.B. einen Arbeitgeber vor Ort für den dann eh Infrastruktur dort hin gebaut wird. Oder Landwirtschaft wo die Fläche halt inhärent notwendig ist und die Lebensmittel an die Städte liefert.

Aber wenn halt jemand sich entscheidet einfach dort zu bleiben nachdem die großen Arbeitgeber alle weg sind und wenn die Lage des Ortes ihn ungeeignet macht um als Zwischenstopp zwischen größeren Orten zu dienen dann muss man sich halt auch nicht wundern wenn niemand sich politisch dafür engagiert den verbleibenden Anwohnern solche Infrastruktur zu subventionieren.

[–] [email protected] 0 points 7 months ago (1 children)

Deine Aussage wiederholt nur die gängigen Vorurteile zu Stadt vs Land. Piketti hat ja rausgearbeitet, dass dem nicht so ist. Ein Großteil der industriellen Produktion findet auf dem Land statt

[–] [email protected] 1 points 7 months ago (1 children)

"Nicht in den größten Städten des Landes" ist nicht das gleiche wie "auf dem Land".

[–] [email protected] 1 points 7 months ago

Das ist mir zu viel Wortpickerei - Hast Recht und gewonnen!

[–] [email protected] 2 points 7 months ago* (last edited 7 months ago)

Definitiv. Ich bin ja überrascht, dass der Vogel, der immer behauptet, Landbewohner wären alle autoritär und nur Stadtbewohner mit ihrem effizienten Lebensstil könnten das Klima retten, noch nicht hier war, und seinen Senf dazugegeben hat.

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