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Arbeit in Schlachtbetrieben: "Darf mir das jetzt Spaß machen?" (tagesschau.de)
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Alleine der Satz schon. Und um das Leiden der armen Tiere zu beenden, halt stopp nein, um das Leiden der armen Schlachter zu beenden, die von Gewissensbissen geplagt werden, wird jetzt ein vollautomatischer Roboter entwickelt. Lebendiges, fühlendes Tier rein, Schnitzel raus, ohne dass das lästige Töten dazwischen noch von irgendwem wahrgenommen werden muss.
Wir können echt nur hoffen, dass es keinen Gott gibt der uns danach beurteilt wie wir mit unseren irdischen Mitbewohnern umgehen.
Warum nicht? Damit machen wir uns die Erde Untertan und herrschen über alles Getier das auf der Erde kriecht. Ich sehe da kein Problem wenn es einen Gott* gibt.
*bei dem die Schöpfungsgeschichte aus dem alten Testament gilt
Ich glaube kein Herrscher hat jemals seine Untertanen so behandelt wie wir es mit Tieren tun.
Eh, es gab da so einen, der hat aus Sorge um seine Macht alle Säuglinge töten lassen. Und ein anderer wollte ein Kind durchschneiden, weil er sich keine Besuchsregelung ausdenken wollte. Die waren auch nicht besser. (Wenn wir bei den "Fakten" der Bibel bleiben).
Gehen wir in die reale Geschichte, dann fällt mir spontan Henry the 8th ein, der seine Frauen getötet hat, weil die Scheidung noch nicht erfunden war.
Ist das für dich mit der industriellen Aufzucht und Vernichtung von Tieren vergleichbar? Millionen jedes Jahr nur in DE? Find ich persönlich schwierig.
Auf den Einzelfall runtergebrochen, ja für mich ist es vergleichbar. Ein mächtigeres Wesen (König/Mensch) tötet ein schwächeres Wesen (Säugling/Tier). Nimmt man die Bibel beim Wort, so war sogar die vollständige Auslöschung aller männlichen Säuglinge das Ziel. Die Fleischindustrie hatte nie die vollständige Auslöschung einer Rasse (im Sinne von "wir müssen alle Rinder bis auf das letzte zu Steak verarbeiten") zum Ziel. Damit würde ich sagen "es gab Herrscher die [einen Teil] ihrer Unterlagen schlechter behandelt haben als der heutige Mensch [einen Teil] der Tierwelt" ist belegt.
Mit dem Beigeschmack, dass die Bibel hier als absolute Wahrheit genommen wurde.
Hm, verstehe deinen Punkt. Finde da kann man die Hilflosigkeit von tieren und Säuglingen gut vergleichen, beide sind sehe hilflos.
Schonmal von Hitler gehört? Er und seine Helfer haben die industrielle Tötung doch quasi erfunden... oder schau dir mal die Taten von Mao Tse-Tung, Stalin, Timur Lenk und Saddam Hussein an.
Menschen können gegen Menschen sehr, sehr grausam sein.
Aber grausamer? Das war doch die frage. Ich find den Umgang schon sehr unmenschlich und vor allem die selbstverständlichkeit schwer nachzuvollziehen
Menschen haben Menschen lebendig vergraben. Es gab einen Vorfall, bei dem ca 2k Menschen lebendig eingemauert wurden.
Die russische Armee hat eine Gruppe Menschen in der Ukraine über Wochen hinweg in einem Raum eingesperrt, sodass jeder nur einen halben QM Platz hatte. Sie haben nichts zu essen oder zu trinken bekommen, sie mussten das Kondenswasser von der Decke in Lampenschirmen auffangen. Tote wurden einfach über Tage hinweg liegen gelassen und sind dort verrottet.
Oder schau dir die unsäglichen Grausamkeiten des Nazi-Regimes an.
Für mich steht mit Sicherheit fest, dass es ganz klar grausamere Taten gegen Menschen gibt als das in der Doku gezeigte.
Okay, sehe ich anders, aber gut.
Ich finde Vergleiche (Die keine Gleichsetzung sind) mit Mensch-gegen-Mensch Gewalt immer schwer*, aber dass man schon tief in so dunkle Bereiche der Geschichte greifen muss zeigt doch dass was falsch läuft. All diese Gräueltaten haben auch nicht eine Lust am Geschmack zum Ziel gehabt sondern waren anders fehlgeleitet. Aber egal mit was wir es vergleichen oder wie wir es nennen, den Opfern hilft das nicht.
*Schwer weil
Es ging ja nicht darum das moralisch einzuordnen, sondern um die Frage, ob es schlimmere Verbrechen gegen Menschen gab als das in der Doku gezeigte.
Wenn du dich von dieser Prämisse verabschiedest, musst du dir die schlimmsten Verbrechen gegen Tiere anschauen. Und in anbetracht der Zerstörung jeglicher Lebensräume, die wir so vorantreiben, mit allen Nebenwirkungen (z.B. gibt es Tiere, die buchstäblich jeden Tag ihres Lebens hungern, weil wir ihre Nahrungsquelle zerstört haben), mit der massiven Massentierhaltung, die in anderen Ländern viel weniger reguliert ist als bei uns in Deutschland - dann ändert sich die Perspektive natürlich deutlich.
Wenn wir es ohne Moral sondern nur sachlich von den Todeszahlen und den Auswirkungen her betrachten ist die Tierindustrie aber deutlich schlimmer. 90 Milliarden Tote Tiere zu Land, 1 Billion Fische, jedes Jahr, die Zerstörung der Lebensräume von Mensch und Tier. Es waren bis jetzt 100 Milliarden Menschen je am Leben. Ich hab aber den Eindruck gewonnen du hättest den Vergleich mit Hitler genutzt um zu zeigen dass wir auch wenig Achtung vor menschlichen Leben haben. Das ist zweifellos so, aber das abwägen was schlimmer ist beruht auf Moral und den Umständen.
Das ist auch so wie das moralische Dilemma von selbstfahrenden Autos, soll es den Alten Mann oder das junge Mädchen überfahren, die kranke Frau oder einen jungen Hund, was ist schlimmer.
Wie sieht es denn aus, kannst du eine objektiv schlimmer Praxis finden als gewerbemäßig Pferde zu schwängern, sie zu quälen um aus ihren Blut ein Medikament zu gewinnen um Schweine schneller wachsen zu lassen damit der Gewinn steigt? Das lässt sich doch nur moralisch bewerten oder übersehe ich da was?
Meine Wortwahl war nicht korrekt, tut mir leid. Ich wollte darauf hinaus, dass ich die in der Doku gezeigten Fälle vergleiche mit den schlimmsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit, und nicht generell wie wir Tiere behandeln. Natürlich lässt sich das nur moralisch bewerten. Ich hätte mir mehr Zeit für die Formulierung nehmen sollen.
Mein Punkt war, wenn wir nur die Doku betrachten, dann gibt es in meiner Wahrnehmung schlimmere gegen Menschen gerichtete Fälle. Wenn wir uns von der Doku loslösen, dann ist das Tierleid in meiner Wahrnehmung um ein Vielfaches schlimmer.
Allerdings fühlt es sich für mich sehr befremdlich an, das so gegeneinander aufzuwiegen. Auch wenn ich selber auf die Diskussion eingestiegen bin. Das Leid ist in beiden Fällen nicht zu ertragen.
Es gäbe noch eine marktwirtschaftliche Bewertung, aber die will ich mir nicht zu eigen machen. Das widert mich zu sehr an. Insofern hast du recht, es gibt dort nur eine moralische Bewertung.
Das ist auch für mich ein Problem, das alles zu bewerten und hart zu sortieren ist eigentlich unmöglich, und es passiert so leicht dass man etwas aus Hilflosigkeit oder Frust versucht zu beschreiben, zu vergleichen mit der Geschichte und es wird nie der Sache gerecht. Das ist alles ein Minenfeld auf dem man sich bewegt und eigentlich bleibt nur zu hoffen dass es bald ein Teil der Geschichte wird.